Verstärkung der Versorgungskette für antivirale Arzneimittel durch retrosynthetische Software

Die Coronavirus-Pandemie von 2020 hat die globalen Lieferketten schwer gestört und zu wirtschaftlichen Herausforderungen geführt, die bis heute andauern. Der dringende Bedarf an wirksamen COVID-19-Therapien veranlasste die Erforschung neuer Technologien, um die Entwicklung von Medikamenten zu beschleunigen und das Risiko von Fehlschlägen zu minimieren. Die Cernak-Forschungsgruppe an der Universität von Michigan setzte die SYNTHIA® Retrosynthese-Software ein, um alternative Synthesewege für das antivirale Medikament Umifenovir und elf weitere antivirale und entzündungshemmende Medikamente zu entwickeln. Dieser Ansatz, der in der kürzlich erschienenen Publikation Nature Communications ausführlich beschrieben wird, zeigt, wie Retrosynthese-Software durch die Identifizierung neuer, kosteneffizienter Synthesewege die Widerstandsfähigkeit der Lieferkette verbessern kann.

Das von Merck entwickelte SYNTHIA® spielt in diesem Prozess eine zentrale Rolle, indem es fortschrittliche Algorithmen zur Vorhersage praktikabler Synthesewege, zur Priorisierung neuartiger Ausgangsstoffe und zur Optimierung von Reaktionsabläufen einsetzt. Diese Fähigkeit ist in Zeiten globaler Verwerfungen von entscheidender Bedeutung, um die Verfügbarkeit wichtiger Arzneimittel sicherzustellen. Im Rahmen der Studie wurden mehrere Routen erfolgreich experimentell validiert, was die Wirksamkeit von SYNTHIA® bei der Stärkung der Lieferketten und der Unterstützung der Produktion lebenswichtiger Arzneimittel belegt.

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Lin, Y., Zhang, Z., Mahjour, B. et al. Reinforcing the supply chain of umifenovir and other antiviral drugs with retrosynthetic software. Nat Commun 12, 7327 (2021). doi.org/10.1038/s41467-021-27547-3